Bruno Würtenberger: Bist Du noch normal oder schon gesund?


„Wenn du gesund sein willst, darfst du nicht normal sein." Mit dieser provokanten Aussage ruft Erfolgsautor und Coach Bruno Würtenberger auf aus der Normalität zu erwachen. Wieso genau dieses Erwachen zur Gesundheit führt, erklärt er in seinem aktuellen Beitrag.

Keine Krankheit ist langwieriger, quälender und tödlicher als normal zu sein

Wie „normale" Menschen funktionieren

Zellen altern − das haben Wissenschaftler bestätigt − sobald es ihnen langweilig ist. Vorher altern sie nicht, sie reifen. Das ist ein wesentlicher Unterschied! Altern ist ein Zeichen der Vergänglichkeit wohingegen das Reifen zeitlich unabhängig ist und somit nicht gezwungenermaßen in Richtung Tod führt. Da ich mir keine Quellen notiere, kann ich für meine Behauptungen übrigens nur selbst die Verantwortung übernehmen. Du kannst davon ausgehen, dass ich hier nichts erfinden muss, um zu belegen, dass ich Recht habe. Ich will nämlich gar nicht Recht haben! Ich teile bloß meine Forschungsergebnisse und die sind für einige interessant und für andere bloß dummes Geschwätz. Das ist völlig in Ordnung so. Ich könnte auch sagen, dass es völlig normal ist, dass die meisten sich wehren, sobald es in Richtung nicht recht haben geht. So funktionieren "normale" Menschen.

Es ist aber gut zu wissen, dass "normal" nicht mit negativer Bewertung gemeint ist. Ich könnte genau so gut sagen: hypnotisiert. Hypnotisierte Menschen verteidigen ihr Gefängnis energisch. Sie glauben ja, dass sie freie Menschen sind. Normale Menschen sind also in der Regel glücklich. Selbst wenn sie leiden, genießen sie es insgeheim, weil sie glauben, dass sie dann nicht verantwortlich seien. Welch ein Irrtum. Normale Menschen übernehmen also nie die volle Verantwortung. Dies nur zu Deiner Orientierung.

Der gesunde Mensch wird jetzt folgendes denken: Ja, das stimmt. Und ich sage es noch einmal: Es geht jetzt nicht ums recht haben. Wir wissen, dass wir immer jenen recht geben, welche unsere Meinung teilen. Ein gesunder Mensch kann das Eine vom Anderen unterscheiden. Er hat keinen Widerstand dagegen zu erkennen, wo er selbst wirklich steht. Im Gegenteil! Er freut sich eher, dass er schon wieder etwas entdeckt hat, was er an sich optimieren kann. Gesunde Menschen sind also lernbereit und offen. Auch dann, wenn sie selbst dabei nicht ganz so gut bei weg kommen. Dies nur zu Deiner Orientierung.

Wenn du gesund sein willst, darfst du nicht normal sein!

Normale Menschen sind hin und wieder krank, einverstanden? Ist doch so, jeder wird irgendwann doch mal krank sein, oder? Eben. Und jetzt kommt's: Wenn Du gesund sein willst, dann darfst Du nicht "normal" sein! Du musst alles überprüfen, was an "normalem" in Deinem Bewusstsein verankert ist. Was glaubst Du? Was glaubst Du wirklich? Was glaubst Du nicht? Und was glaubst Du wirklich nicht? Diese Fragen solltest Du Dir so lange stellen, bis Dir rein gar nichts mehr dazu in den Sinn kommt. Dann solltest Du wissen, dass diese Glaubenssätze Überzeugungen sind. Überzeugungen, also alles, was Du glaubst oder glaubst zu wissen, müssen in Frage gestellt werden. Solche Überzeugungen prägen unsere Denkmuster. Diese wiederum bestimmen, wie wir unser Leben erfahren. Diese Erfahrung wiederum scheint zu bestätigen, was man glaubt. Insofern erscheint einem die eigene Logik immer sehr logisch und vernünftig. Ich habe es ja so erlebt! Das ist dann das am meisten gebrauchte Argument in jeder Diskussion, welches darüber entscheiden soll, wer nun Recht hat. Unsere Gewohnheit so zu denken, hat sich tief in unser Gehirn eingegraben. Manchmal sogar physisch sichtbar wie Hirnforschungen gezeigt haben. Sobald wir uns ein solch automatisches Denken, Wahrnehmen, Interpretieren und somit Fühlen angewöhnt haben, beginnt der Alterungs- oder Erkrankungsprozess.

Routine ist tödlich

Forschungen haben gezeigt, dass Routine, vor allem im Fühlen, menschliche Zellen verkümmern lässt und sie langsam abzusterben beginnen. Das sollte uns sehr hellhörig machen! Wie viel Routine ist in meinem Leben? Welche Dinge wiederholen sich immer wieder? Was denke ich so den ganzen lieben, langen Tag? Welche Gedanken sind neu? Hast Du überhaupt schon mal etwas gedacht, was Du noch nie zuvor gedacht oder gehört hast? Sag nicht zu schnell "Ja". Ich wünsche es Dir, aber es hilft niemandem, wenn wir uns in solchen Dingen etwas vormachen oder schön malen. Normale Menschen machen sich laufend etwas vor! Sie erzählen Geschichten von denen Du ganz genau weißt, dass sie in Wirklichkeit völlig anders verlaufen sind. Und sie glauben es selber oft wirklich. Sie merken nicht, dass ihnen keiner ihre Geschichten abkauft. Auch dies nur zu Deiner besseren Orientierung.

Gesund zu sein erzeugt Gesundsein! Das ist vor allem in Bezug auf das Bewusstsein gemeint. Die Handlungen folgen ihm dann ja. Bewusst sein heißt übrigens nicht, dass man etwas Bestimmtes tun und anderes nicht tun darf. Es heißt bloß: Sich dessen bewusst zu sein, was man gerade macht und was gerade ist. In einigen spirituellen Traditionen nennt man es "den Beobachter" oder den "Zeugen". Ich nenne es "den Forscher". Diese Begriffe haben eine wesentliche Gemeinsamkeit: Sie sind neutral. Normale Menschen sind also selten neutral. Sie bevorzugen Parteien, Mannschaften, Sektionen, Bataillone, Religionen und Traditionen. Womit ich hier nicht die Tradition der Urvölker meine, sondern jene, welche wir erst in unserer modernen Gesellschaft entwickelt haben. Sie ordnen sich nie gerne unter, schaffen es aber auch nie an die Spitze. Allerdings leben viele normale Menschen immer irgendwie in der Hoffnung, irgendwann einmal doch noch reich und berühmt zu werden. Wem dann doch noch irgendwann klar wird, dass sie es wohl nie schaffen werden, flüchten sie sich auch sehr gerne in eine falsche Bescheidenheit und proklamieren, dass sie ja nicht mehr benötigen und sehr glücklich seien. Dass das Geld immer weniger und die Gesundheit immer schlechter wird, dass die Ehe nur noch gemeinsames Streiten oder Fernsehen sind, das blenden sie aus so lange sie können. Dasselbe tun andere in Form von Beten, Meditation oder anderen beruhigenden rituellen Handlungen. Sie alle haben dasselbe Ziel: Die Hypnose aufrecht zu erhalten. Wenn Du nicht sicher bist, ob Du auch zu den "Normalen" zählst, dann frage Dich folgendes: Bin ich möglicherweise auch hypnotisiert? Wenn Dein Verstand auf diese Frage nicht sofort "sicher nicht!" ruft, dann befindest Du Dich im Prozess des Erwachens. Normale Menschen werden auch "Schlafende" genannt. Sie sind nicht dumm, aber blockiert. Dummheit ist unheilbar und Gott sei Dank unmöglich. Aber Blockaden und eingefahrene Gedankenmuster lassen sich lösen und umprogrammieren.

Je wacher, desto gesünder.

Manchmal und kurzfristig betrachtet scheint dies manchmal genau gegenteilig zu sein. Aber bedenke: Ich betrachte das Ganze nicht im begrenzten Rahmen nur eines Lebens. Wir sind ja nicht unser Körper, wir haben einen. Das, was wir sind ist mit Sicherheit mehr als bloß diese sicht− und greifbare Fleischmaschine. Zumindest für den Bewusstseinsforscher. Ein Leben, in welchem ein Mensch nicht das tun kann, was er tun will und sich mehr oder weniger immer zwischen den zwei−drei selben Gefühlen hin und her lebt, wird weder ein Leben lang gesund sein noch vom Jungbrunnen kosten können. Er wird den "normalen" Weg beschreiten. Geburt, Kindergarten, Schule, noch mehr Schule, Arbeit, Familie (wenn's klappt), sparen, vorsorgen, stressen, krank werden, gesund werden (mehrmals in Abwechslung), altern und sterben und Tschüss. So verläuft ein durchschnittliches Schlafwandler−Leben. Glückseligkeit hast Du bewusst nicht gelesen. Erleuchtung steht auch nicht drin und erfüllt sein übrigens auch nicht. Schade. Für "normale" Menschen ist das Leben hart und schwer. Für wache und gesunde Menschen (wobei ich mit "gesund" das Bewusstsein meine) ist das Leben ein einzig spannendes Abenteuer. Eine Forschungsreise durch und zu sich selbst. Sie sind auf jeden neuen Tag gespannt, weil sie nie wissen, was auf sie zukommt. Sie erleben täglich neue Gefühle und liefern ihren Zellen damit immer wieder neue Lebensenergie. Diese wird den Körper heil halten. Heilung kommt von ganz sein. Heil Sein ist ein Zustand der Ganzheit. Hypnose ist ein Zustand des Getrenntseins. Hypnotisierte Menschen arbeiten nicht mit beiden Hirnhälften gleichzeitig. Immer herrscht die eine Seite vor. Dieses Ungleichgewicht ist es schließlich, welche Disharmonie auch in den Körper bringt. Früher oder später. Der wirklich normale Mensch würde in Harmonie mit seinem Innersten sein Leben leben. Dann wäre Krankheit kein Thema. Erst wenn wir damit beginnen, nicht das zu leben, was wir sind, geht das alltägliche Drama los. Unsere Lebensumstände sind nicht unveränderbar! Und wenn Du diesbezüglich Unterstützung haben möchtest, dann gehe nicht zu irgendeinem Arzt, Heiler, Lehrer oder Meister oder was auch immer, sondern zu einem "gesunden" Unterstützer welcher das, was Du suchst, verkörpert. Suche also jemanden, der Dir nicht normal erscheint aber doch irgendwie nicht verblödet. Wer Dir helfen kann ist kaum einer, der Dir auf Anhieb sympathisch ist. Er wird in den meisten Deiner Ansichten nicht mit Dir übereinstimmen und genau das wäre ein untrügliches Zeichen dafür, dass Du viel lernen könntest. Aber eben, Du musst lernen wollen! Langweilig würde es Dir dann auf jeden Fall nie mehr sein.

Die wahren Abenteurer sind gesund

Ein Abenteurer kann nicht krank sein, dafür ist sein Leben viel zu faszinierend und spannend. Gesunde Menschen beklagen sich nicht über ihr Los und sie malen es auch nicht farbig an, sondern: Sie ändern es. Sie gestalten sich ihr Leben täglich neu und betrachten jedes Problem als Herausforderung und jeder Herausforderung ist eine Förderung. Diese schätzen sie sehr! Sie wollen ihre Grenzen überschreiten und sehen keinen Genuss darin, sich ein Leben lang in ihrer Komfortzone zu bewegen. Sie spüren, dass dies für sie den Tod bedeuten würde. Lieber würden sie tatsächlich sterben, als in einer solchen Selbstverleugnung zu leben.

Wenn Körper, Seele und Geist in einem Bewusstsein miteinander in Übereinstimmung und somit in Harmonie miteinander sind, entsteht ein herrlicher Gleichklang. Ein Klang der niemals endet und stets Leben spendet. Solche Menschen sterben selten irgendwo in einem Alters− oder Pflegeheim. Meistens sterben sie auf der Bühne ihres Abenteuers, welches sie bis zum letzten Augenblick auskosten. Wenn der erste Pilot nicht durch einen Absturz ums Leben gekommen wäre, dann wäre er nicht der erste Pilot gewesen. Die ersten und jene, welche nicht den Weg der Masse beschreiten, sind es, welche die wahren Abenteurer sind. Und wenn Du lernen willst, dann lerne von einem solchen Menschen, denn nur so einer weiß, wie es funktioniert. Mein Vater hat mir das mal so beigebracht: „Junge" sagte er immer, „wenn Du wissen willst wie man ein gutes Brot backt, dann frage den Bäcker und nicht den Automechaniker!" Seit damals vergewissere ich mich immer zuerst, ob einer das, was er sagt auch selbst so lebt und, ob es bei ihm funktioniert. Wenn es das tut − und das sieht man schnell, wenn man mit jemanden ein bisschen plaudert − dann ist er mein Lehrer. Daher solltest Du immer genau wissen, was Du suchst. Dann schaue einfach, wer das schon hat und schon hast auch Du einen wertvollen Lehrer für Dein Leben oder einen Abschnitt davon, gefunden.

Abschließend möchte ich folgendes zusammenfassen:

o Normalität führt zu einem durchschnittlichen Leben.
o Routine ist eine tödliche Angewohnheit.
o Das Leben ist ein Abenteuer.
o Alles ist möglich.
o Gesundheit ist normal.
o Krankheit ist Disharmonie.
o Die Harmonie zwischen Körper, Seele und Geist führt zu ewigem Leben.
o Realität ist die Manifestation unseres Bewusstseins.


Bruno Würtenberger