Aufgepasst, die nächsten Zeilen haben das Potenzial Ihr Leben dauerhaft positiv zu beeinflussen. Wie bereits erwähnt, entscheidet
nicht die Arbeitsbelastung an sich darüber, ob wir negativen Stress
empfinden, sondern die Interpretation der Situation. Damit ist gemeint, dass wir selbst Einfluss darauf haben, wie wir eine Situation bewerten. Begeben wir uns wieder an den Anfang und versetzen
uns in den fleißigen Studenten, den seine alles entscheidende Prüfung am nächsten Tag erwartet. Sieht er diese als Herausforderung und wird dadurch positiv motiviert, umso besser. Falls er jedoch
die Begleiterscheinungen von Stress erlebt (schweißnasse Hände, erhöhter Puls, trockener Mund etc.) so ist noch nicht alles verloren; denn nur wenn der Student diese körperlichen Reaktionen als
negativ bewertet, besitzt Stress einen negativen Einfluss auf die Gesundheit.

Wie bedeutend die Interpretation der Symptome ist, konnte in einer großangelegten amerikanischen Studie nachgewiesen werden. Darin untersuchte ein Forscherteam um Abiola Keller der Universität
Wisconsin, inwiefern Stress die Lebenserwartung beeinflusst. Es zeigte sich – wenig überraschend – dass Menschen, die chronischem Stress ausgesetzt sind, signifikant früher sterben. Doch dann
untersuchten die Forscher, wie die Wahrnehmung von Stress, die Lebenserwartung beeinflusst. Dabei zeigte sich, dass
Menschen, die Stress als einen sinnvollen Mechanismus des Körpers betrachten,
die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, nicht nur keine verringerte Lebenserwartung besaßen, sondern eine
höhere Lebenserwartung (verglichen mit dem Durchschnitt) aufwiesen. Natürlich ist damit noch
nicht demonstriert ist, dass man selbst Einfluss darauf hat, wie Stress auf den Körper wirkt. Darüber gibt uns eine weitere Studie Aufschluss.

Einer Gruppe von Studienteilnehmern wurde vor einer Stressauslösenden Situation mitgeteilt, sie sollte Stressreaktionen als ein Hilfsmittel sehen und als etwas Positives betrachten. Eine andere Gruppe
erhielt keine derartige Aufforderung. Im Anschluss wurde erfasst, wie die Teilnehmer mit dem verursachten Stress umgingen. Dabei zeigte sich, dass jene Studienteilnehmer, denen mitgeteilt wurde, dass
ihre körperlichen Reaktionen etwas Positives seien, weniger ängstlich waren und sich selbstsicherer und weniger gestresst fühlten. Darüber hinaus wurde erfasst, wie das Herz-Kreislaufsystem auf den
Stress reagierte. Üblicherweise schlägt das Herz schneller und die Blutgefäße verengen sich unter Stress. Diese Blutgefäßverengung ist der Grund, weswegen Stress die Wahrscheinlichkeit steigert, an
einem Herzinfarkt zu sterben. In der Studie zeigte sich jedoch,
dass die Blutgefäße der Teilnehmer, denen eine positive Assoziation zu Stress vermittelt wurde, keine Verengung aufwiesen. Die
Einstellung gegenüber Stress beeinflusst somit nicht nur das persönliche Empfinden der Situation, sondern spiegelt sich auch in objektiven Untersuchungen wieder.
Zusammenfassung
Stress ist eine natürliche Form des Körpers mit Herausforderungen umzugehen. Stress kann positive (Eustress) oder negative (Distress) Auswirkungen haben. Wie die Auswirkungen sind, können wir selbst
darüber kontrollieren, ob wir Stress als etwas Schlechtes oder Hilfreiches betrachten.
Aus einer Werbung von "NeuroNation"