5 Gewohnheiten, die schlecht für das Gehirn sind



Die Ratgeberliteratur überbietet sich mit Tipps, wie der körperlichen Gesundheit auf die Sprünge geholfen werden kann - sei es Nordic Walking, basische oder vegane Ernährung, oder die ideale Matratze für eine geruhsame Nacht. Keine Frage, diese Tipps haben ihre Berechtigung. Doch sollten wir den 1300 Gramm Nervenzellen in unserem Kopf nicht die gleiche Aufmerksamkeit schenken, wie wir sie dem Rest unseres Körpers zukommen lassen? Mit folgenden leicht umsetzbaren 5 Tipps erweisen Sie Ihrem Gehirn eine Wohltat:


Salz
Maßvoll salzen
Wir möchten keine Spielverderber sein, doch nachdem seit Jahren bereits zur Reduktion des Zucker-Konsums aufgerufen wird, gerät nun der nächst Bösewicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Salz. Eine Studie, die im Fachmagazin JAMA Neurology veröffentlicht wurde, zeigt, dass Salz ein Faktor ist, der Bluthochdruck begünstigt. Zwar ist der Zusammenhang noch nicht vollständig geklärt, Studien zeigen indes eindeutig, dass eine hoher Salz-Konsum die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Bluthochdruck zu erkranken. Bluthochdruck wiederum begünstigt kognitive Defizite. Im Durchschnitt sind die mentalen Einbußen, die durch Bluthochdruck verursacht werden, zwar nur gering, jedoch begünstigt Bluthochdruck ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Schlaganfälle sind oftmals mit gravierenden Schädigungen des Gehirns verbunden.


Ausreichend
Ausreichend schlafen
Die volle Bedeutung von Schlaf für die Gesundheit unserer Gehirne wird erst langsam verstanden. Wie wichtig erholsamer Schlaf ist, wird immer dann klar, wenn der Schlaf gestört ist oder wenn man aufgrund äußerer Umstände einige Nächte in Folge nur ein paar Stunden Schlaf erhält. Gereiztheit und Konzentrationsmängel sind die offensichtlichen Folgen, doch auch das Gedächtnis gerät in Mitleidenschaft. Die Auswirkungen von Schlafmangel besitzen zusätzlich negative langfristige Folgen. Im Schlaf werden Kanäle im Gehirn aktiv, die für die Beseitigung von Abbauprodukten verantwortlich sind. Ist die Schlafdauer nicht ausreichend, so können die Ablagerungen dieser Abbauprodukte zu entzündlichen Prozessen führen und die Gehirngesundheit negativ beeinflussen.


Gut hören
Gut hören
Unsere Ohren sind ein Organ, das besonders unter den Änderungen der Umwelt zu leiden hat. Während vor ein paar Generationen das Läuten der Kirchenglocken das höchste der klanglichen Gefühle war, sind unsere Ohren heute einer regelrechten Dauerbeschallung ausgesetzt. Sei es die Lautstärke in der U-Bahn, in der Disco oder der Stöpsel im Ohr – unseren Lauschern wird kaum Ruhe gegönnt. Die Folge ist, dass Hörschädigungen zunehmen. Eine Studie der John Hopkins Universität ergab, dass schwerhörige Personen eine zwischen 30 und 40% höhere Wahrscheinlichkeit besaßen, unter kognitiven Einbußen zu leiden. Aus diesem Grunde ist es ratsam, die Ohren zu schützen, so gut es nur geht. Inzwischen gibt es Einsätze für die Ohren, die bei einem Audiologen maßgeschneidert angepasst werden und die Ohren effektiv vor zu großer Lautstärke schützen.


Auf eine schlanke Linie achten
Auf eine schlanke Linie achten
Vielleicht haben wir angesprochener Ratgeberliteratur Unrecht getan. Insbesondere Tipps für eine schlanke Linie – gesunde und kalorienarme Ernährung sowie ausreichend Ernährung – sind ebenso wichtig für die Gesundheit Ihres Gehirns. Eine im Jahr 2012 im Fachmagazin Neurology veröffentlichte Studie untersuchte 6.000 Personen, die im Durschnitt 50 Jahre alt waren. 10 Jahre später wurden die Studienteilnehmer erneut untersucht. Es zeigte sich, dass jene Studienteilnehmer, die übergewichtig waren, einen um 22% stärkeren Abfall ihrer geistigen Fähigkeiten zu verzeichnen hatten, als schlanke Studienteilnehmer.


Freundschaften pflegen
Freundschaften pflegen
Eine Person, die nur wenige soziale Kontakte hat, muss nicht einsam sein, eine Person in großer Gesellschaft kann gleichzeitig einsam sein - wie bei so vielem im Leben kommt es auch bei sozialen Kontakten und Freundschaften mehr auf die Qualität als auf die Quantität an. Doch alleine sein begünstigt Einsamkeit. Einsamkeit führt wiederum zu Stress, der entzündliche Prozesse im Gehirn begünstigt. Eine Studie des Rush University Medical Center in Chicago mit über 1000 Studienteilnehmern, die älter als 80 Jahre alt waren, ergab, dass jene Studienteilnehmer, die die wenigsten sozialen Kontakte aufwiesen, unter den stärksten kognitiven Einbußen zu leiden hatten.

Natürlich hängt die Gesundheit unseres Gehirns – so wie die Gesundheit des Rests unseres Körpers auch – von einer Vielzahl von Faktoren ab. Während wir unsere Veranlagung in Form unserer Gene nicht kontrollieren können, haben wir andere Faktoren selbst in der Hand. Wir möchten Sie ermutigen, die Gesundheit Ihres Gehirns nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern es wie die zerbrechliche Kostbarkeit zu behandeln, die es ist.